Plombage bei Tuberkulose
Im frühen 20. Jahrhundert, vor der Ära der Antibiotika, versuchten Ärzte, Tuberkulose zu behandeln, indem sie Teile der Lunge kollabieren ließen, um sie zu “entlasten”. Bei diesem Verfahren, der sogenannten Plombage, wurden Materialien wie Tischtennisbälle, Paraffinwachs oder Plastik in die Brusthöhle eingeführt. Ja, es wurden tatsächlich Objekte operativ in Menschen hineingestopft.
Dieser gefährliche Ansatz führte manchmal zu Erstickung, Infektionen oder Abstoßung durch den Körper. Selbst wenn die Lunge heilte, blieben den Patienten langfristige Komplikationen. Die Methode wurde bis in die 1950er Jahre angewendet, bis Streptomycin und andere Antibiotika sie überflüssig machten. Trotzdem wirkt die Vorstellung, sich Fremdkörper in den Körper stopfen zu lassen, um besser atmen zu können, eher wie medizinische Performance-Kunst als wie Wissenschaft.